Ach, mach mer einfach weiter … ist meine Weisheit der Woche.
Ich bekomme sie geschenkt in der Küche von Josephine (93, dement). Während meinem Besuch als Glücksbringer blättern wir gemeinsam durch die Tageszeitung. Wenn Josephine an einem Zeitungsartikel Interesse zeigt, lese ich ihr vor und wir unterhalten uns über das Thema. Schließlich landen wir beim Kreuzworträtsel und arbeiten uns, motiviert von den ersten gemeinsamen Treffern, munter weiter vor.
Als ich anfange über ein Lösungswort zu grübeln, das nicht in die vorhandene Lücke passen will, kommt von Josephine der Satz: „Ach, mach mer einfach weiter“. Ich stutze kurz, lächle sie an und bedanke mich für ihren weisen Rat, mich von ein paar Buchstaben nicht aufhalten zu lassen. Eine leichtere Aufgabe, die wir locker lösen können, wartet sicher in der nächsten Zeile oder Spalte schon auf uns!
Wozu unnötig etwas festhalten, was sich im Moment nicht lösen lässt? Loslassen und weitermachen!
Wunderbar ❤️ Danke liebe Josephine!
P.S. Während ich mit Josephine schöne Stunden verbringe, kann ihre Tochter:
🔵 Mit gutem Gewissens einen freien Nachmittag ohne Care-Arbeit genießen.
🔵 Einen anstrengenden Vormittag vergessen sowie die 2 Maschinen Nachtwäsche der trocken gelegten Mutter und Couch.
🔵 Sich eine Pause nehmen von der täglich wiederkehrenden Diskussionen um das Aufstehen und den Kampf um die Morgenroutine, die sie vor 5 Wochen übernommen hat, weil ihre Mutter den Pflegedienst vehement ablehnt.
🔵 1/2 Tag lang wieder ihrem eigenen Leben nachgehen!
„Mach mer einfach weiter“ ist für Angehörige von (Groß-) Eltern mit Demenz alles andere als einfach.
Ein Glücksbringer-Besuch sorgt für Entlastung, generationenübergreifend, garantiert!
